Tate Gallery of Modern Art, London
UAls Symbol für die stolze Geschichte Großbritanniens im Bereich der modernen Künste ist das neue Erweiterungsgebäude der Tate Gallery of Modern Art selbst ebenso einen Besuch wert wie die Kunstwerke, die es beherbergt. Die Galerie öffnete ihre Türen im Jahr 2000 nach dem Umbau des Kraftwerks Bankside Power Station. Die zehn Stockwerke zählende Erweiterung des Tate Modern, die im Juni 2016 eröffnet wurde, wird die weltweit ersten Gallerieräume beherbergen, die ausschließlich der Livekunst sowie Filminstallationen gewidmet sind.
Das Gebäudedesign stellt sehr hohe Ansprüche an das Wassermanagement. Übergeordnetes Ziel war eine Lösung, die das gesamte Regenwasser schnell und gründlich vom Gebäude wegführt. Genauso wichtig war jedoch, dass dies auf möglichst dezente Art und Weise geschieht, um die raffinierte Ästhetik des Projekts nicht zu beeinträchtigen. Die einzigartige Geometrie des Gebäudes führt dazu, dass die Wände in sieben unterschiedlichen Winkeln auf den Boden treffen. Daher konnte keine Standard-Schlitzrinne installiert werden. Es wurde also ein Entwässerungs- und Überflutungskonzept entwickelt, mit dem sowohl Überschwemmungsrisiken als auch Rückwirkungen der bestehenden nachgeschalteten Kanalisation minimiert werden konnten. Insgesamt mussten sieben unterschiedliche Abschnitte entwickelt werden, die auf siebzehn Individuallösungen beruhten. Jede einzelne davon musste wegen der unterschiedlichen Gebäudewinkel maßangefertigt werden und eine diskrete, zuverlässige Ableitung des Regenwassers sowohl von der Fassade als auch von den umliegenden Flächen gewährleisten. Bei der Entwicklung stellten uns zwei der sieben Entwässerungsabschnitte vor besondere Herausforderungen, weil die Fassade ihre Neigung auch unterhalb des Bodenniveaus fortsetzt, wodurch die Entwässerungskanäle weiter nach außen gedrängt werden. Um dieses Problem zu lösen, entwarfen wir ein Hängersystem, das mit dem Konstruktionsbeton so zwischen Kanal und Wand eingebracht werden konnte, dass das System bei der Montage vollständig tragfähig war und die Entwässerungslösung auf diese Weise präzise der Gebäudekontur folgen konnte. Nur dadurch ist es gelungen, die Designästhetik des Gesamtprojekts auch für die Entwässerung fortzusetzen.