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ACOs Gründung

Ende 1946 beschloss Käte Ahlmann, die Betonabteilung ihrer Eisengießerei Ahlmann-Carlshütte auf dem benachbarten Gelände auszugründen. Die dramatischen Beweggründe, nämlich die drohende Enteignung der Familie nach dem Krieg und gleichzeitig die drohende Demontage der Gießerei durch die englischen Besatzungstruppen, sind auf der ACO Historien Website www.history.aco anschaulich beschrieben.

Käte Ahlmanns jüngster Sohn, Severin Ahlmann, damals 22 Jahre jung, wird von ihr damit betraut, die Gründung dieses Unternehmens unter dem Name “Severin Ahlmann-Betonindustrie (SAB)” voranzutreiben. Er findet bald den Geschäftsführer Paul Meyer für das zunächst kleine, aber im Wiederaufbau der Region nach dem Krieg rasch größer werdende Unternehmen.

Ab 1970 gelang unter dem Geschäftsführer Ernst Vollstedt ein Durchbruch mit Polymerbeton und ACO Drain, was den Grundstein zur folgenden stürmischen Expansion legte. Ab 1981 vertraute Severin Ahlmann seine Nachfolge schrittweise seinem Neffen Hans-Julius Ahlmann an. Dieser führte die Expansion der ACO Gruppe aus den sehr vielversprechenden Ansätzen mit damals ca. 50 Millionen DM Umsatz und mit einem immer größer werdenden Team aus “Unternehmern im Unternehmen” fort. Heute steht in 3. Generation Iver Ahlmann mit seinem Vater Hans-Julius Ahlmann an der Spitze des Unternehmens.


  • 1924

    1924: Geburt in Büdelsdorf

    Josef-Severin Ahlmann wird am 8. Juni 1924 als jüngster Sohn von vier Kindern des Unternehmers Julius Ahlmann und seiner Ehefrau Käte Ahlmann in Büdelsdorf geboren.

  • 1942

    1942: Militärdienst

    Nach seiner Kindheit in Büdelsdorf wird er am 15. Oktober 1942, noch 18-jährig, in den Militärdienst einberufen. Kurz nach Kriegsende kehrt Severin Ahlmann im Mai 1945 zu Fuß und weitgehend unversehrt nach Hause zurück.

  • 1945

    1945: Eintritt in die elterliche Eisengießerei "Ahlmann-Carlshütte"

    Fast unmittelbar nach seiner Rückkehr tritt Severin Ahlmann in die Geschäfte der Familie ein. Die Ahlmann Carlshütte fertigt überwiegend Sanitärprodukte aus Gusseisen und Stahl. Seit Mitte der 30er Jahre kommen auch Eisenguss-Ersatzstoffe, insbesondere Beton, hinzu. Diese Abteilung übernimmt Severin Ahlmann noch im Jahr 1945.

  • 1946

    1946: Gründung von ACO

    Am 10. Dezember 1946 meldet Severin Ahlmann seine eigene Firma bei der Industrie- und Handelskammer in Kiel an. Die “Severin Ahlmann-Betonindustrie (SAB)” ist anfänglich auf Betonartikel für den Bausektor spezialisiert. Neben Zementdachsteinen werden Baumaterialien und Erzeugnisse für den Tiefbau gefertigt. Schnell nimmt Ahlmann auch die Produkte der Carlshütte aus Kunststein (Marmorkorn) mit in sein Programm auf und fertigt Sanitärprodukte. Severin Ahlmanns Mutter Käte Ahlmann schreibt am 17. Dezember 1946 in einem Brief an einen Freund: “Du siehst auf diesem Bogen die neue Firma. Möge sie glücklich sein!”

  • 1950er

    1950er: Aufbau einer Reederei

    Die Familie nimmt nach dem Krieg am geförderten Wiederaufbau der deutschen Handelsflotte teil. Hier übergibt der junge Severin Ahlmann ein Küstenmotorschiff an seinen leitenden Kapitän.

  • 1952

    1952: Diversifizierung | Ahlmann Schwenkschaufler

    Neben der Carlshütte treibt Severin Ahlmann die Entwicklung eines neuartigen Produkts voran, mit dem sich die Familie dem Geschäftsfeld Maschinenbau zuwendet: Der Ahlmann-Schwenkschaufler. Es wird ein Lieblingsprojekt von Severin Ahlmann. 1952 der Öffentlichkeit vorgestellt wird die Baumaschine aufgrund seiner Vielseitigkeit und Zuverlässigkeit ein durchschlagender Erfolg. Das Unternehmen existiert bis heute. Inzwischen gehört es zur französischen MECALAC Groupe.

  • 1956

    1956

    1956 heiratet Severin Ahlmann seine zweite Frau Maria und verlegt seinen Lebensmittelpunkt nach Andernach am Rhein.

  • 1956-74

    1956-74

    Severin Ahlmanns Werk ACO in Andernach baut er zu einem führenden Anbieter für Sanitärguss und im Bereich der Kunststoffverarbeitung aus.

  • Betonfenster

    Ab Mitte der 1950er Jahre wird in Rendsburg mit der Produktion von Betonfenstern in Lizenz begonnen. Es folgt die Etablierung einer entsprechenden Eigenentwicklung. 1959/60 übernimmt Severin Ahlmann den Lizenzgeber Bördlein in Reith im Landkreis Bad Kissingen. Reith baut er danach zu einem veritablen Produktionsstandort aus.

  • 1973

    1973

    In diesem Jahr wird das 25. Firmenjubiläum gefeiert.

    Es ist das Jahr, in dem Severin Ahlmanns Firmengruppe über Auslandsstandorte in der Schweiz, in Österreich, in Kanada, Chile und Argentinien verfügt. Das Unternehmen macht mit 750 Mitarbeitern 80 Mio. DM Umsatz.

  • 1973

    1973

    Das 25. ACO Jubiläum gilt bis heute im Rahmen der Mitarbeiterschaft als besonderer Meilenstein. ACO in Andernach, 1948 gegründet, ist damals Fühurngswerk der Gruppe. Als dort 1973 das 25. Jubiläum gefeiert wird, lässt Severin Ahlmann es sich nicht nehmen, auch an den Standorten Rendsburg und Reith Jubiläum zu feiern; wenn auch für diese 1946 gegründeten Standorte mit 1,5 Jahren “Verspätung”.

    Hier Severin Ahlmann vor dem damaligen Logo während der mehrtägigen Feierlichkeiten im Ostseebad Damp.

  • 1970-1980

    1970-1980: Produkte aus Polymerbeton und ACO Drain

    Zum Ende der 1960er Jahre produziert Severin Ahlmann zusätzlich Fertiggaragen und entwickelt vor allem Entwässerungssysteme aus dem neuen Werkstoff Polymerbeton. Das bringt in den 1970er Jahren den endgültigen Durchbruch. Auf nationale Expansion folgt internationales Engagement. Severin Ahlmann, der privat wie beruflich viel reist, hält auf seinen Stationen in aller Welt stets Ausschau nach lohnenden Investments. Vor allem in den 1970er Jahren.
    In diese Zeit fallen seine Gründungen der ACO Werke in der Schweiz, Frankreich und den USA.
    ACO Andernach wird 1974 verkauft und der unternehmerische Fokus auf die Standorte Rendsburg und Reith sowie die Produktion von Produkten aus Polymerbeton auch in seinen neuen Auslandswerken verlegt.

  • 1981

    1981

    Ab 1981 übergibt Severin Ahlmann schrittweise die Nachfolge an seinen Neffen Hans-Julius Ahlmann. Die weltweite Expansion nimmt Fahrt auf.

  • 2003

    2003

    Severin Ahlmann überträgt fast all seine Anteile an der ACO Gruppe an seinen Neffen Hans-Julius Ahlmann und dessen Söhne.

  • 2004

    2004

    Zu seinem 80. Geburtstag bedankt sich Severin Ahlmann mit diesen Worten eindrücklich bei den Gratulanten:

    "Ich lehne mich im Ohrensessel zurück, erschöpft und glücklich, zutiefst aufgewühlt von Form und Kraft der unzähligen Gratulationen: Für viele Stunden des Zwiegesprächs von Mensch zu Mensch überschäumender Stolz und zuversichtliches Empfinden bei ACO bei jedem Gruppenbild. Ich fühle mich unfähig, meinen Dank für gemeinsames Arbeiten und Wirken in Telefongesprächen zu erklären.

    ACO tummelt sich im Aufspüren von Marktlücken. Ich bleibe verblüfft, dass das Glück immer mal wieder ACO’s Gefährte ist; möge es so bleiben. ACO – fast 60-jährig – erfahren und jugendfrisch weltweit, wird auch in Zukunft einiges geboten und wir werden darauf reagieren.

    Ich bin davon überzeugt und wünsche Ihnen Gutes heute und morgen.

    Ihr Severin Ahlmann"

  • 2006

    2006

    Am 23. Januar 2006 verstirbt Josef-Severin Ahlmann 81-jährig und wird seinem Wunsch gemäß vor Sylt auf See bestattet. Die Trauerfeier findet am 8. Februar 2006 in der Christkirche in Rendsburg im Kreis der Familie und der Mitarbeiterschaft statt.